In Memoriam - aerzteorchester

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In Memoriam

Über uns
Susanne Stempinski †   
Susanne Stempinski gehörte dem Augsburger Ärzteorchester über 20 Jahre lang an und war in dieser Zeit fast bei jedem Konzert dabei. Sie war eine hervorragende Geigerin mit viel Orchestererfahrung, auf die man sich in den Ersten Violinen immer verlassen konnte. Das Bild zeigt sie mit einem unbeschwerten Lächeln, so wie wir sie immer erlebt haben, immer fröhlich, immer „gut drauf“.
 
Susanne war eine gebürtige Berlinerin und eine exzellente Geigerin. Die Musik war ihre größte Leidenschaft, sie spielte nicht nur Violine in verschiedenen Ensembles, sondern sang auch mit großer Begeisterung im Ulrichs-Chor und im Augsburger Vokalensemble.
 
Trotzdem hatte sie einen anderen Beruf gewählt: Sie studierte in Augsburg Sozioökonomie. Aber natürlich suchte sie hier auch musikalische Kontakte, und so kam sie schon als junge Studentin zum Augsburger Ärzteorchester.
 
Ihre ausgeprägte soziale Kompetenz und ihr besonderes Talent zur Mediation und Integration kamen auch immer wieder dem Orchester zugute. In einem Ensemble, in dem ernsthaft an einem gemeinsamen Projekt gearbeitet wird und in dem vor schwierigen Konzerten manchmal ein gewisser Stress aufkommt, kann es schon mal zu dem einen oder anderen Konflikt kommen. Das war die Situation, in der Susanne souverän und professionell eingreifen konnte. Sie spürte immer sofort, wenn es irgendwo knirschte und fand stets die richtigen Worte und den Weg zurück in die Harmonie.
 
Beruflich war sie zielstrebig und erfolgreich. Nach Anstellungen an der Friedensuniversität in Stadtschleining in Österreich und beim Deutschen Jugendinstitut in München, Mitarbeit bei Pax Christi und Engagement zu Frauenthemen übernahm sie zunächst eine Verwaltungsprofessur in Emden und wurde dann von der Hochschule Magdeburg zur Professorin berufen. Im April 2009 sollte sie in Stendal den Lehrstuhl für Frühpädagogik übernehmen.
 
Doch das Schicksal hatte die Weichen anders gestellt. Am Ostersonntag 2009 wurde sie mit massiven Schmerzen ins Augsburger Klinikum aufgenommen. Die Krebserkrankung, die dort diagnostiziert wurde, war schon so weit fortgeschritten, dass keine Operation mehr möglich war. Chemotherapien brachten nur wenig Aufschub. Angehörige und Freunde, auch Mitglieder unseres Orchesters, begleiteten sie in ihren letzten schweren Monaten.
 
Am 16. Dezember 2009 verlor Susanne ihren verzweifelten Kampf gegen den Tod im Alter von nur 41 Jahren. Wir haben mit ihr nicht nur eine hervorragende Musikerin verloren, sondern auch eine zuverlässige Freundin. Ihr positives Denken und ihre außergewöhnlichen integrativen Fähigkeiten haben viel zum Zusammenhalt unseres Orchesters beigetragen. Wir sind dankbar, dass wir sie in unserer Mitte haben durften.
Albert Rott

*13.09.1940        † 23.12.2012
Albert Rott machte sich schon früh einen Namen als Fotograf und Filmemacher. Er produzierte zahlreiche Kulturfilme, auch mit namhaften Persönlichkeiten der Kulturszene wie dem Dirigenten Bruno Weil. Seit 1982 war er Geschäftsführer der Theatergemeinde Augsburg. In dieser Funktion knüpfte er viele Kontakte zu Künstlern insbesondere der Opernwelt.
 
Als das Augsburger Ärzteorchester 1993 unter seinem neuen Dirigenten Christian Echl neue musikalische Konzepte erarbeitete, die weit über die üblichen Aktivitäten eines Amateurorchesters hinausreichten, war Albert Rott eine der treibenden Kräfte im Hintergrund. Er stand uns nicht nur beratend zur Seite, sondern packte selber mit an: Er brachte Ideen für die Programme ein, entwarf professionelle Werbung, stellte Kontakte zu renommierten Künstlern her, unterstützte das Orchester logistisch und veranstaltete ganze Konzerte. Als Geschäftsführer von „Eleganza Reisen“ und später „allegro-Reisen“, von Unternehmen, die anspruchsvolle Kulturreisen organisierten, warb er außerdem neues Publikum.
 
Für eine Aufführung von Pergolesis „Stabat Mater“ im März 1994 gewann er den international renommierten Countertenor Axel Köhler. Auch die jahrzehntelang weitgehend vergessene Tradition der Konzerte im Augsburger Fronhof griff er als Erster wieder auf und organisierte eine konzertante Aufführung von Mozarts Oper „Bastien und Bastienne“, in der Solisten der Dresdener Semper-Oper mitwirkten.
 
Albert Rott stellte viele Kontakte zu Gesangssolisten deutscher und österreichischer Opernhäuser her. Zahlreiche Konzerte und Opern-Galas, allesamt Benefizkonzerte zu Gunsten gemeinnütziger Organisationen, fanden auf seine Initiative und mit seiner tatkräftigen und oft auch finanziellen Unterstützung statt. Viele anspruchsvolle und vielbeachtete Aufführungen hätten ohne seine Unterstützung nicht stattfinden können.
 
Am 23. Dezember 2012 starb Albert Rott nach schwerer Krankheit. Das Augsburger Ärzteorchester verlor mit ihm einen wertvollen Ideengeber und seinen wichtigsten Förderer.
Eva Gram

*25.03.1942        † 14.11.2017
 
Eva Gram war professionell ausgebildete Violinistin und jahrzehntelang Mitglied der Augsburger Philharmoniker. Bereits 2002 konnten wir sie als Stimmführerin der 2. Violinen gewinnen. Mit ihrer langjährigen Orchestererfahrung war sie nicht nur eine absolut zuverlässige Stütze des Orchesters, sondern auch eine wertvolle Ratgeberin und musikalische Gestalterin.

Mit ihrer unkomplizierten, pragmatischen Art war sie ein Vorbild für die Orchesterfreundinnen und -freunde und trug viel zum Zusammenhalt des Orchesters bei. Ihre Souveränität und ihr trockener Humor begeisterten uns alle.

Eine schwere Krankheit raubte ihr die Kräfte und machte es ihr in den letzten Jahren unmöglich, bei Konzerten mitzuwirken. Am 14. November 2017 verstarb Eva Gram. Das Augsburger Ärzteorchester verlor mit ihr eine großartige Künstlerin und eine immer bescheidene, liebenswerte Freundin.

Margot März

      † 17.10.2018
 
Margot März kam schon 3 Jahre nach der Gründung zum Augsburger Ärzteorchester und war viele Jahre lang Mitglied der Bratschengruppe. Sie war immer mit Begeisterung bei der Sache, immer vorbereitet und stets zuverlässig. Sie war Musikerin mit Leib und Seele und hätte wohl gern die Musik zu ihrem Beruf gemacht, aber die Lebensumstände ließen das nicht zu.

Sie gehörte so selbstverständlich zu unserem Ensemble, dass wir ihr schon nachtrauerten, als sie sich vor einigen Jahren aus dem aktiven Musikleben zurückzog, weil sie sich mit zunehmendem Alter der Belastung nicht mehr gewachsen fühlte. In ihren letzten Lebensjahren kam eine schwere Krankheit hinzu, die ihr das Leben sehr erschwerte und ihren Aktionsradius immer weiter einschränkte. Zuletzt war sie in einem Pflegeheim, wo sie am 17. Oktober 2018 verstarb.

Wir denken gerne an die schönen Konzerte mit ihr zurück und werden ihr verschmitztes Lächeln, ihren Humor und ihre sichtliche Freude beim Spielen im Gedächtnis behalten.

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